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Interview mit dem Lausitzbeauftragten des Landes Brandenburg Herrn Dr. Freytag

Herr Dr. Freytag, seit dem 12. Juni sind Sie Lausitzbeauftragter des Landes Brandenburg. Wie genau sieht Ihr Aufgabenportfolio aus?

„Die Landesregierung konzentriert sich in der Lausitz aktuell auf überregionale Infrastrukturmaßnahmen, Innovation,      Forschung und Wissenschaft, Wirtschaftsförderung und –entwicklung, Fachkräftesicherung, Marketing, Kultur, Kunst und Tourismus. Für diese Entwicklungsthemen  Projekte gemeinsam mit den vielfältigen Akteuren vor Ort zu entwickeln, dies zu koordinieren, Netzwerke zu knüpfen, eine in der Staatskanzlei angesiedelte interministerielle Arbeitsgruppe zu leiten und natürlich eng mit den sächsischen Kollegen zusammenzuarbeiten – das  füllt derzeit meine Tage. Es war richtig, den Sitz des Lausitzbeauftragten in der Lausitz anzusiedeln. Unmittelbar am Ort des Geschehens, mit kurzen Wegen“

Sie sind direkt dem Ministerpräsidenten unterstellt, Ihr sächsisches Pendant ist der Wirtschaftsstaatssekretär Helmut Mangold. Ist die unterschiedliche Anbindung ein Problem?

„In Brandenburg ist die Lausitz Chefsache, da lag es nahe, den Lausitzbeauftragten direkt dem Ministerpräsidenten zu unterstellen. Die bislang andere Konstruktion in Sachsen schadet der Sache  nicht. Mit Staatssekretär Mangold und seinem Team stimmen wir uns eng ab und arbeiten exzellent zusammen.“

Das große gegenwärtige Thema in der Region ist die Arbeit der sog. Strukturkommission. Sie haben an den beiden bisherigen Sitzungen des Gremiums teilgenommen. Wie ist Ihre Einschätzung?

„Die Kommission steht vor einer gewaltigen Aufgabe. Zum Glück geht sie die wichtigsten Themen aus unserer Sicht an: gute Perspektiven für die Menschen, Versorgungssicherheit und Bezahlbarkeit von Energie. Der Strukturwandel in der Lausitz ist die größte Herausforderung der nächsten Jahre. Froh bin ich darüber, dass Mathias Platzeck einer der Vorsitzenden der Kommission ist, der die Lausitz und ihre Menschen nicht aus dem Blick verlieren wird.“

Wie ist die Lausitz insgesamt in Sachen Strukturentwicklung aufgestellt? An welchen Stellschrauben muss gedreht werden, um den Wandel wirtschaftlich und sozial verträglich zu gestalten?

„Die Lausitz ist gut aufgestellt. Doch es bleibt nicht viel Zeit, um Projekte zu identifizieren und anzugehen. Verfahren müssen unbedingt beschleunigt werden, dazu braucht es Gesetze. Die in der Region bekannte LMBV könnte in geänderter Form ein Vorbild für ein strukturelles Modell in der Zukunft sein.

Bei allem, was wir tun, sollten wir davon ausgehen, dass das Projekt Strukturwandel auf Jahrzehnte angelegt sein muss. Das fordert Klarheit, Miteinander und vielleicht auch manchmal Ungeduld.“


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