FDP Brandenburg

Mitteilungen

Der neue Deutschland-Takt und seine Auswirkungen auf Brandenburg

Die Deutsche Bahn AG und der Bund planen ab dem Jahr 2020 einen bundesweit gültigen Deutschland-Takt. Fahrpläne und Umsteigezeiten sollen stärker aufeinander abgestimmt, lange Umsteigezeiten vermieden und damit insgesamt die Fahrzeiten verkürzt werden. Wie die Planungen aus Brandenburger Sicht zu bewerten sind, erläutert uns Hans Leister, Mitglied bei PRO BAHN Berlin-Brandenburg:

Herr Leister, welche Strecken und Bahnhöfe im Land Brandenburg werden vom Deutschland-Takt betroffen sein?

Was die Gutachter jetzt vorgelegt haben, ist ein Entwurf für einen deutschlandweiten Taktfahrplan. In unserer Region dürfte der Fernverkehr durch den neuen Takt gestärkt werden, was eine gute Nachricht ist.

Der Abschnitt von Neustadt (Dosse) nach Spandau soll drei- und viergleisig ausgebaut werden, um den ICE zu beschleunigen und die Fahrmöglichkeiten des Regionalverkehrs zu verbessern. Super für Brandenburg, damit wird ein guter Regionalverkehr möglich, der weniger verspätungsanfällig ist.

Der Abschnitt von Berlin nach Ludwigsfelde soll ebenfalls viergleisig ausgebaut werden. Damit werden auch auf dieser wichtigen Pendler-Achse bessere und schnellere Verbindungen unabhängig vom immer dichteren ICE-Verkehr möglich.

Die Bahnstrecke von Stendal nach Berlin wird ebenfalls ausgebaut; heute gibt es dort die beiden Schnellfahrgleise und daneben ein nicht elektrifiziertes Gleis. Durch die Elektrifizierung und einen gewissen Ausbau wird der Regionalverkehr besser. Der Bahnhof Wustermark soll dabei mit ausgebaut werden.

Gibt es auch Schwachstellen in den Planungen?

Die Potsdamer Stammbahn ist nicht richtig im Plan enthalten, sie führt nicht in den Tunnel zum Hauptbahnhof, sondern ab Schöneberg weiter zum Südkreuz.

Cottbus erhält zwar eine neue Fern-Linie nach Berlin und weiter abwechselnd nach Stralsund und Stettin, alle Züge Cottbus-Berlin werden aber langsamer. Der Anschluss von Cottbus und der Lausitz zum Fernverkehr in Cottbus bleibt aber weiterhin schlecht: Wenn die RE aus Cottbus in Leipzig ankommen, sind die meisten ICE nach Süden und Westen gerade weg. Eine Beschleunigung der RE-Züge Cottbus-Leipzig um 15 Minuten durch Anhebung der Geschwindigkeit auf 160km/h und der Entfall von Halten im Leipziger S-Bahn-Bereich sind dringend notwendig, um die Anschlüsse herzustellen. Für die Verbindung von Cottbus nach Dresden sind ebenfalls keine Verbesserungen geplant.


Spenden

Ihre Spende zählt: Für Fortschritt, Freiheit und faire Spielregeln

Eigener Betrag in Euro

Empfänger